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Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Teil 3 - S. 40

1911 - Leipzig : Freytag
40 befinden sich die wunderbaren, in Pyramidenform aufgebauten, alten ägyptischen Königsgräber und das aus dem Sandstein herausgehauene Standbild der Sphinx. Der wichtigste Handelshafen ist das an der Nilmündung gelegene Alexandria. Ägypten hat wegen seiner Lage eine ungemein hohe Bedeutung, besonders seit der Suezkanal (sprich: sués) im Jahre 1867 hergestellt worden ist, der fast den ganzen Verkehr zwischen Europa und Asien unmittelbar bei Ägypten vorbeiführt. Sein Endpunkt im Mittelländischen Meer ist Port Said (ï), der End- punkt im Koten Meere Suez. Der Kanal ist mit Einschluß einiger von ihm benutzten Seen 160 km lang. Da er den Weg von Westeuropa nach Ostasien um mehrere tausend Kilometer verkürzt, ist er eine der wichtigsten Schiffahrt- straßen der ganzen Erde. Obwohl von Franzosen gebaut, steht er doch vollständig unter englischem Einflüsse. Das Nilgebiet war schon in alter Zeit von einem hochentwickelten Volke Fi g. 11. Ackerbau in Ägypten. (Nach einer Photographie.)] bewohnt, ist dann aber unter der Herrschaft des Islam zurückgegangen und blüht jfetzt unter europäischem Einfluß wieder auf. Die alten Stauwerke und Bewässerungs- kanäle werden wieder hergestellt und man ringt allmählich der Wüste große Ge- biete fruchtbaren Landes ab. Da der Nil die natürliche Verbindungstraße vom Mittelländischen Meere nach dem mittleren Afrika ist, hat er große Bedeutung für den Verkehr, und deshalb werden die Nilländer binnen kurzer Zeit einen großen Aufschwung erfahren. 2. Das Tropische Mittelafrika. Lage, Bodengestalt und Bewässerung. Das tropische Mittelafrika ist das Gebiet zu beiden Seiten des Äquators, das von den angrenzenden Meeren Feuchtigkeit genug erhält, um große Seen und Ströme zu entwickeln und

2. Teil 3 - S. 42

1911 - Leipzig : Freytag
42 den Handel nach dem Innern beherrschen. An der Küste befinden sich auch viele Inder als Großkaufleute. e) Zu beiden Seiten der Sambesimündung erstreckt sich Portugiesisch-Ost- afrika. Man bezeichnet die Landschaft im N. als Mozambique (mossambîk) und als Sofala (àia) im S. B. Das ostafrikanische Seenhochland ist ein Hochland von mehr als 1000 m Meereshöhe und besteht zum größten Teil aus Urgestein, Gneis und Granit. Wegen seiner höheren Ränder wird es nicht gleichmäßig benetzt und trägt infolgedessen fast nur Savannen. Eigentümlich sind die großen erloschenen Vulkane, die sich an dem östlichen Grabenrande erheben, der Kenia (é) und der mit 6000 m in das Gebiet des ewigen Schnees reichende Kilimandscharo (schâro). (Fig. 12.) Das Hochland ist das Quellgebiet der meisten afrikanischen Ströme. Aus Fig. 12. Kibo, "Westgipfel des Kilimandscharo. (Nach einer Photographie.) dem Yiktoriasee strömt der Nil nach N., vom Tanganjikasee* fließt der Lukuga zum Kongogebiete und von dem Njassasee führt ein Abfluß, der Schire, zum Sambesi. C. Da die Abdachung zum Atlantischen Ozean viel breiter ist als zum In- dischen, konnten sich nach W. hin auch die Flüsse zu viel größerer Wasserfülle und längerem Laufe entwickeln. Der Hauptstrom ist der Kongo. Er ent- strömt dem Bangweolosee (ôlo) und erreicht das offene Meer nach einem großen Bogen, indem er die entgegenstehenden Küstenterrassen in großen Strom- schnellen und gewaltigen Wasserfällen durchbricht. Die Küste ist zum großen Teil flach, steigt aber sehr bald zu den Uferterrassen an. Man bezeichnet den südwärts verlaufenden Teil der Guineaküste als Nieder- guinea im Gegensatz zu. Oberguinea, der Nordküste des Guineabusens.

3. Teil 3 - S. 21

1911 - Leipzig : Freytag
21 nach ist es von Vorderindien sehr verschieden. Mehrere gleichlaufende Gebirgs- züge durchziehen die Halbinsel von N. nach S. Die großen, von ihnen herab- stürzenden Wassermassen ernähren vier gewaltige Ströme, die durch ihre regel- mäßigen Überschwemmungen das fette Niederungsgebiet ihres Schwemmlandes befruchten, aber wegen ihrer Stromschnellen nur auf dem Unterlaufe schiffbar sind. 3. Erzeugnisse. Hier in den Niederungen gedeihen unter dem heiß- feuchten Tropenklima dichte Urwälder und fruchtbare Reisfelder, während in den Gebirgswäldern besonders das Tikholz neuerdings viel ausgebeutet wird. 4. Bewohner. Die Halbinsel Malakka (ák) wird, wie ihr Name besagt, von Malaien bewohnt, während die Bewohner der eigentlichen Halbinsel der mon- golischen Rasse angehören. Die herrschende Religion hier und inrden nördlich anstoßenden Ländern ist der Buddhismus. [1 a) Auch von Hinterindien gehört ein großer Teil den Briten, nämlich^die Landschaft Birma mit der Hauptstadt Rangún (û) im reisreichen Delta des Irawadi (râ). Unter den Bodenschätzen dieses Gebietes ist Petroleum und auf Malakka Zinn zu erwähnen und unter den Erzeugnissen der Wälder das Guttapercha, das Harz eines Gummibaumes. An der Malakkastraße liegt eine Reihe britischer Kolonien, unter deren Siedlungen die Inselstadt Singapore (sprich: singapûr) der Mittel- punkt des gesamten ostasiatischen Verkehres ist, ein ungemein belebter Hafen- platz mit großen Docks und Stapelplatz für die reichen Schätze der asiatischen Tropen. Als Hafenarbeiter sind größtenteils Chinesen, sogenannte Kulis, tätig. b) Noch unabhängig ist das Königreich Siam, das „Land des weißen Elefanten . So schwach das Land bevölkert ist, haben doch seine großen Städte viele Einwohner und prunkvolle Bauwerke, namentlich eigentümliche Fig. 4. Straße in Bangkok.

4. Teil 3 - S. 39

1911 - Leipzig : Freytag
39 regen unter W"asser gesetzt, ist gut angebaut und mit Getreide, Zuckerrohr, Baum- wolle und Hülsenfrüchten angepflanzt. (Fig. 11.) Die seitlichen Streifen sind ein Opfer der Trockenheit, soweit sie nicht künstlich bewässert sind. Die Bewohner von Nubien sind hamitischer Abstammung und gehören größtenteils der mohammedanischen Religion an. Nubien steht unter ägyptischer Herrschaft. 3. Ägypten, das Schwemmgebiet des unteren Nil, ist in früher Zeit zu hoher Kultur gekommen, soweit es nicht von den Sandwehen der Libyschen und Arabischen Wüste überdeckt wird. Der Uferstreifen ist seit alters sehr gut angebaut, war Fig-. 10. Stromschnellen. (Nach einer Photographie.) stets eine Kornkammer der Mittelmeerländer und erzeugt auch jetzt noch viele Früchte, die nach Europa ausgeführt werden. Besonders ist die Erzeugung von Baumwolle und Hülsenfrüchten hervorragend. Auch Ägypten wird von Hamiten bewohnt; die Ackerbauer bezeichnet man als Fellachen; in einigen Teilen haben sich Christen vor dem Ansturm des Islam erhalten, die sogenannten Kopten. Ägypten ist dicht bevölkert und wird von einem Khediv(î) regiert, der als Vizekönig des türkischen Sultans gilt. Es bezahlt der Türkei zwar Tribut, steht aber unter dem Einfluß der Engländer. Die Hauptstadt ist das am Beginn des Nildeltas gelegene Kairo (á), die größte Stadt von Afrika. In seiner Nähe

5. Teil 3 - S. 48

1911 - Leipzig : Freytag
48 zu denen es gehört. Hohe Berge., wie der Cotopaxi (á), der Chimborasso (tschimborásso), der lange Zeit für den höchsten Berg der Erde galt, und der Aconcagua (akonkâgwa), der höchste Berg von Amerika (7000 m hoch), große Hochseen, wie der Titicaca (áca), und Sümpfe verleihen ihm ein eigentümliches Gepräge. Nach S. lösen sich die Kordilleren in einzelne Felseninseln auf. 5. Tiefland. Die große Ebene zwischen den beiden Gebirgszügen ist im N. reich an riesigen Seen, unter denen der Winnipegsee (inni) und die Gruppe der Kanadischen Seen von besonderer Bedeutung sind. Da die beiderseitigen Randgebirge feuchte Regenwinde abhalten, so entwickeln sich die großen Ebenen als Steppengebiete. Man bezeichnet die Steppen in Nordamerika als Prärien (i, d. i. Wiesen), in Südamerika als Llanos (sprich: ljános, Fig. 14) und Pam- pas (Fig. 15), wobei nur die an einigen Stellen parkartig eingestreuten Baum- bestände eine Abwechslung in der Landschaft hervorbringen. 6. Gewässer. Die Bewässerung von Nord- und Südamerika gleicht sich in ganz auffälliger Weise. Dem St. Lorenzstrom entspricht der Amazonenstrom, dem Mississippi der La Plata, dem Nelson (nélsn) oder Saskatschewan der Orinoko (óko) und dem Mackenzie (sprich: Meckénsi) der Magdalenenstrom. Da im W. die Gebirge so nahe an das Meer herantreten, können sich auf der pazi- fischen Seite nur kurze Wildströme entwickeln. Auffallend ist der Unterschied, daß die nördlichen Flüsse als Seenströme, die südlichen als Rinnenströme aus- gebildet sind. Die Flüsse haben eine hervorragende Rolle für den Verkehr, denn sie sind bis weit in das Innere hinein schiffbar, da sie fast nur ebenes Land durchströmen. Der Mississippi ist auf mehr als 30 000 km, der Amazonenstrom sogar auf 40 000 km schiffbar. Der letztere führt in jeder Sekunde 70 000 cbm Wasser ins Meer, viermal so viel wie der Mississippi und dreimal so viel wie der St. Lorenz- strom; sein Flußgebiet umfaßt eine Fläche von 7 Millionen Quadratkilometer, doppelt so viel wie das des Mississippi. (Fig. 16.) 7. Klima. Das Klima des Erdteiles ist nicht so reich anverschiedenheiten Fig. 14. Llanos. (Nach einer^Photographie.)

6. Teil 3 - S. 57

1911 - Leipzig : Freytag
57 General Washington (sprich : uóschingtn) benannte, prächtig aufgebaute Haupt- stadt Washington. Hier ist der Wohnsitz des Präsidenten in dem „Weißen Hause" und auf dem Kapitol (ô) versammelt sich die Volksvertretung. In dem Staate Virginia wird sehr viel Tabak gebaut, in Karolina außer Baum- wolle (Fig. 21) auch viel Reis. Das flache, sumpfige Florida (ó) ist stellenweise, mit Wäldern von Gummibäumen bedeckt und wird erst allmählich für den Anbau zugerichtet. b) Die Staaten des Mississippibeckens. 1. Bewässerung. Der Mississippi entspringt in der Nähe des Oberen Sees und durchfließt die ganze Union von N. nach S. Er ist, ebenso wie seine Neben- flüsse, bis hoch in das Quellgebiet schiffbar und bildet deshalb eine ausgezeichnete natürliche Verkehrsstraße. Von 0. und W. strömen ihm von den Gebirgen Fig. 22. Sinterterrassen des Mammutgeisers im Yellowstonepark. (Nach einer Photographie von W. N. Nortan. Geological Survey of U. St. A.) wasserreiche Zuflüsse zu, die er alle schließlich in einer einzigen Stromrinne ver- einigt. Noch länger als der Hauptstrom ist der Missouri. Da das weite Becken der Riesenströme nach N. offen ist, so sind die Winter kalt. Anderseits liegt das Gebiet weit von den Ost- und Westküsten entfernt, so daß es ein binnenländisches Klima hat. Im Sommer bringen heiße Winde aus dem Busen von Mexiko eine drückende Hitze bis weit in die nördlichen Landstriche hinein. 2rwirtschaftliche_verhäitnisse. Das Gebiet zwischen den Alleghanies und dem Mississippi und das mittlere Gebiet des Flusses ist genügend bewässert und sehr fruchtbar. Hier baut^man Mais und Weizen in^so großen Mengen, daß der Ertrag auch noch für einen großen Teil der Alten Welt ausreicht. Da der Mais sich nicht als Brotkorn verwenden läßt, so benutzt man ihn als Mastfutter und deshalb findet sich hier eine riesige Schweinezucht. In großen Schläch-

7. Teil 2 - S. 12

1911 - Leipzig : Freytag
12 Zone liegt, wird auch ihr höchster Berg, der nach einem maurischen Heerführer genannte Mulahacen (sprich: mulahaszên) nur selten von Schnee bedeckt. Die übrigen Gebirge heißen größtenteils nach den Flüssen und Provinzen; nur die Sierra Morena (d. i. Schwarzes Gebirge, sprich : ê) hat ihren Namen von den dunkeln Wäldern und immergrünen Sträuchern erhalten. Nördlich von ihr verläuft durch die Mitte der Halbinsel das die beiden Hochländer von Altkastilien und Neu- kastilien trennende Scheidegebirge. Beinahe senkrecht dazu verläuft das Iberische Gebirge, welches nach dem auf seiner Nordseite fließenden Ebro benannt ist. Vor den Pyrenäen breitet sich eine Ebene aus, die durch das Katalonische Küstengebirge vom Meere abgeschlossen wird; sie ist wegen ihrer Lage zu dem Gebirgswall der Pyrenäen zu allen Zeiten ein Kriegsschauplatz gewesen. Außer ihr finden sich noch Ebenen von unbedeutender Ausdehnung an der Küste des; Mittelländischen Meeres, während sich vom Atlantischen Ozeane größere Ebenen nur an den Flüssen emporziehen. 5. Flüsse. Die Flüsse sind nur zum geringsten Teil für die Schiffahrt brauchbar, da die meisten von ihnen kurz vor ihrer Mündung ein Küstengebirge durchbrechen müssen und an-< sich nicht wasserreich sind. Der Ebro ist trotz seiner Größe nicht schiffbar, außer kurz vor seiner Deltamündung und auf einem Stücke seines Mittellaufes. Der Minho (sprich : minjo) ist ebenfalls nur auf einer kurzen Strecke schiffbar; der weit größere Duero (ê) ist an der Mündung für Seeschiffe und ein Stück weiter aufwärts für Flußschiffahrt geeignet. Dasselbe gilt etwa auch für den Tajo (sprich: tacho), der aber auf einer Strecke von fast 100 km von Seeschiffen befahren werden kann. Der Guadiana (d. i. Entenfluß, weil er streckenweise vollkommen untertaucht, sprich: gwadiâna) hat für die Schif- fahrt so gut wie gar keine Bedeutung, während der Guadalquivir (sprich: gwadalkiwîr) auf der Hälfte seines Laufes schiffbar ist und bis zu seinem letzten Knie sogar von Seeschiffen befahren werden kann. Seen besitzt die Halbinsel gar nicht. Einige aus alter Zeit stammende Kanäle sind zwar vorhanden, haben aber für unsere Zeit wegen ihrer geringen Wasser- führung keine Bedeutung. 6. Klima und Erzeugnisse. Das Klima ist in dem mittleren Gebiete sehr trocken, da die Randgebirge den von der See kommenden Luftströmungen alle Feuchtigkeit wegnehmen. Die innersten Gegenden haben binnenländische Gegensätze zwischen Sommer und Winter, wogegen das Küstengebiet, besonders im S., sich eines gleichmäßig milden Klimas erfreut. Die Hauptregenzeit liegt,, wie in allen Mittelmeergebieten, im Winter; nur das Bergland von Galicien hat Sommerregen. Daher ist der größte Teil des inneren Steppengebietes teilweise nur mit hartem Espartogras bewachsen. Aber einige Teile des Küstengebirges sind gut angebaut und gleichmäßig künstlich bewässert. Das gilt zum Beispiel für die Huerta (d. i. Garten, sprich: huérta) bei Valencia (sprich: walénszia) und die Vega (d.i. Feld) bei Granada (nâ), wo das Land in ununterbrochener Folge Früchte trägt. Darum sagt das Sprichwort: „Valencia ist Gottes Land; Reis wächst, wo gestern Weizen stand", weil die Weizenstoppel sofort unter Wasser gesetzt und in den Schlamm der Reissamen hineingestreut wird. Die Pyrenäen haben denselben Wald- wuchs wie unsere deutschen Gebirge. Auf den anderen Gebirgen überwiegen immer- grüne Bäume und die ebenfalls immergrünen Zistusgewächse. In großen Mengen ist

8. Teil 2 - S. 41

1911 - Leipzig : Freytag
41 viele Niederschläge erhält und in den"niederen Teilen große Wälder "und" Sümpfe, in den höheren Gebieten große Schneefelder und mächtige Gletscher trägt, und daß es wasserreiche Bäche nach allen Seiten entsendet. Die einen durchbrechen die Stufen des östlichen Abhanges, bilden langgestreckte Seen und haben meist einen kurzen Unterlauf, in dem sie ruhiger fließen, aber doch nur zur Flößerei und zur Anlage von Sägemühlen dienen, wie der Glom und der Dal-Elf. Die anderen stürzen unmittelbar von den Höhen in die Talschluchten herab, die mit Meerwasser bedeckt sind (sogenannte Fjorde) und sich mannigfach im Ge- birge verzweigen." Die Nähendes Gebirges am Meere bewirkt einen eigenartigen landschaftlichen Zauber, der^, viele Reisende anzieht. Die südlich an das Gebirge gelagerte Ebene ist eine Fortsetzung der Finni- schen. Landschaft und reich an Seen. Der größte unter ihnen ist der Wenersee, Fig. 18. Mitternachtsonne am Nordkap. (Nach einer Photographie der Photoglob Co., Zürich.) der drittgrößte von Europa; sein Abfluß, die Göta-Elf (sprich: jöta), bildet pracht- volle Wasserstürze, die berühmten Trollhättafälle. Durch den die Fälle umgehenden Götakanal ist er mit dem Wettersee und mit der Ostsee verbunden. Mit dem Meere in unmittelbarem Zusammenhange steht der inselreiche Mälarsee. Der Gebirgsnatur entsprechend wird^ in dem gebirgigen westlichen Teile viel Almenwirtschaft auf den Fjelden getrieben, während das flachere Gebiet des S. auf gutem Boden und bei günstigem Klima mehr Landwirtschaft entwickelt hat. Roggen, Hafer und Gerste sind das Hauptgetreide, daneben werden Zucker- rüben und Tabak gebaut. Die großen Wälder bestehen fast nur aus Nadelhölzern. In ihnen hausen noch viele wilde Tiere, wie der Luchs. Im N. ist das Renntier noch in großen Herden zu finden. 4. Bewohner. Die Bewohner sind germanischer Abkunft, evangelischer

9. Teil 2 - S. 46

1911 - Leipzig : Freytag
46 Auch Schottland enthält zwischen dem Niederschottischen und dem Hoch- schottischen Berglande ein Niederungsgebiet, die Lowlands, d. i. Niederlande (sprich: loländs). 3. Bewässerung. Die Flüsse konnten sich bei dem geringen verfügbaren Räume nicht zu großer Länge entwickeln. Sie sind aber sämtlich wegen ihres schwachen Gefälles gleichmäßig wasserreich und gut schiffbar; in die Trichter- mündungen der meisten dringt vom Meere her die Flut weit hinein, so daß sogar Seeschiffe auf ihnen fahren können. Für die Schiffahrt kommt außerdem in Betracht, daß die Flüsse eisfrei sind und durch zahlreiche Kanäle leicht ver- bunden werden konnten. Der Kaledonische Kanal durchschneidet sogar mit Hilfe mehrerer Lochs ganz Schottland. Die Themse mündet fast dem Rhein- und Scheldedelta gegenüber ; nördlich davon reichen der Wash-(sprich : üósch) Busen und die meerbusenartige Mündung des Humber (sprich: hömbr) tief in das Land hinein. Auf der Westseite breitet sich die Schlauchmündung des Severn (sprich: széwern) zum Bristol (sprich : bristl) kanal aus. 4. Klima. Das Klima ist überall von der See, großenteils vom Golfstrom, beeinflußt und also ozeaniséh mild. Wo überhaupt Schnee fällt, bleibt er nicht lange liegen. Die höhere Westseite empfängt sehr reichliche Niederschläge. Die Ebenen werden genügend benetzt un4 deshalb zu fetten Weideflächen benutzt. Unannehmlichkeiten bieten der trübe Himmel, die häufigen und lang andauernden Nebel und die vom Meere kommenden starken Stürme. Weite Grasflächen ermöglichen in der Ebene die Rindviehzucht und auf den Höhen finden die Schafe eine ausgiebige Weide. Im milden S. gedeihen Myrte, Lorbeer und andere Gewächse der Mittelmeerflora im Freien, doch kommt der Wein wegen der trüben Luft nicht zur Reife. Der Landwirtschaftsbetrieb leidet teilweise unter der Industrie, die ihm die Arbeiter entzieht, teilweise unter dem Umstände, daß 95°/0 des Landes Großgrundbesitz sind. Obwohl England 70°/0, Irland 50°/0 und Schottland 30°/0 bebaubare Bodenfläche aufweist, kann das Land seinen Getreidebedarf nicht decken. Besser steht die Viehzucht, aber sie erzeugt außer Fleischschafen, Mastschweinen und Rindern hauptsächlich Tiere für den Sport: Pferde, Hunde und Tauben. 5. Erzeugnisse. So liegt die Haupteinnahmequelle des Reiches in den Bodenschätzen. Aus fünf großen Kohlenbecken wird soviel gefördert, daß das Land in dieser Beziehung nur der Union nachsteht, und zudem können die Kohlen zur See überallhin bequem und billig verfrachtet werden. Die Eisen- erzmenge reicht für den Bedarf des Großgewerbes nicht aus, so daß sogar noch fremde Erze eingeführt werden. Bedeutend sind auch die Einnahmen aus dem Fischfange, der einen be- trächtlichen Teil der Volksnahrung liefert, das Volk zur Seefahrt und für die Marine erzieht und seinen Wagemut ausbildet. Frühzeitig hat das Land die Gunst seiner Lage benutzt und aus festländischen Kriegen Vorteil gezogen. Noch im 16. Jahrhundert war es auf Roherzeugnisse angewiesen. Seit der Erfindung der Dampfmaschinen kam ihm die Lage am Meere sehr zustatten; der überseeische Handel und die Ausbildung des Gewerbes, in dem es schon sehr früh die Maschinenkraft verwendete, gingen Hand in Hand, und jetzt hat es ein Großgewerbe entwickelt, dessen Ertrag ihm die Mittel gibt, den Bedarf an Nahrungsmitteln vom Auslande zu kaufen. Der Grenzschutz

10. Teil 2 - S. 32

1911 - Leipzig : Freytag
32 den inneren Winkel des in mancher Beziehung den Alpen vergleichbaren Karpatengebirges, auf dessen äußerem Abhänge sich Rumänien bis zu den Gipfeln hinaufzieht. Um das Gebirge legt sich ein Kranz von Hügeln, der sich allmählich zur Tiefebene senkt und mit einer flachen Platte am Schwarzen Meere abschließt. Die letztere, eine nur im N. etwas hügelige Ebene, wird als Dobrudscha (ú) bezeichnet und liegt rechts der Donau. Das linke Donauufer bildet die ostwestlich ziehende Tiefebene der Walachei, die im N. von den Transsil- vanischen Alpen begrenzt wird und als alte Deltalandschaft sehr fruchtbaren Boden hat. In nordsüdlicher Richtung lehnt sich an die Karpaten die flach- hügelige Moldau, deren Boden für Getreidebau sehr geeignet ist. Die Karpaten sind reich an Salz, das Tiefland an Petroleum. Zahlreiche Flüsse strömen von den Karpaten herab zur Donau und verleihen dem Lande die erforderliche Feuchtigkeit für den Ackerbau, erschweren aber auch mit ihrem noch nicht geregelten Laufe namentlich bei Hochwasser den Verkehr. Dies gilt besonders für den Alt (die Aluta), der die Walachei in die Große und die Kleine Walachei scheidet and das Gebirge im Roten Turmpasse durchbricht. Die Moldau wird ihrer Länge nach vomì Seret (spr. ssèret) durchströmt und gegen Rußland durch den Prut begrenzt. 3. Klima. Das Klima ist besonders im N. durchaus binnenländisch. Heiße Sommer mit ausreichenden Niederschlägen erreichen manchmal eine Temperatur von 40°, während der Winter infolge der von Rußland hereinbrechenden Stürme sehr kalt ist und die Donaumündung Monate hindurch mit Eis bedeckt. 4. Erzeugnisse. Daher gibt es hier keine subtropischen Pflanzen. Das Gebirge trägt denselben Wald wie Mitteleuropa, Eichen und Buchen in den niedrigen, Fichten in den höheren Gebieten, und außerdem Almen. Im Hügel- lande gedeiht Wein, das fruchtbare Tiefland erzeugt Mais und Weizen in so großer Menge, daß davon ausgeführt werden kann. Auch die Viehzucht ist hoch entwickelt und ist an der Ausfuhr beteiligt. Im Gebirge sind der Bär und die Gemse noch zahlreich vorhanden. 5. Bewohner. Trotzdem ist das Land nicht reich, denn das Ackerland ist großenteils Großgrundbesitz und gehört dem rumänischen Adel, den Bojaren (â), während die Bauern arm sind. Die Industrie ist noch wenig entwickelt und Hegt meist in der Hand von Juden und Ausländern, unter denen die Deutschen zahl- reich vertreten sind. Die Hauptstadt Bukarest (ú, d. i. Freudenstadt) in der Walachei ist eine moderne Stadt mit regelmäßigen Straßen, schönen Häusern, großen Parkanlagen und einer Universität. Die Außenbezirke ebenso wie die kleinen Ortschaften bestehen aus Holz- oder Erdhütten. Die Hauptstadt der Moldau ist Jassy (spr. jáschi); sie treibt viel Handel und hat eine Universität. An der Donaumündung Hegt kein bedeutender Hafen, da das Donaudelta verschlammt ist; nur der mittlere Mündungsarm, die Sulina(ú), wird künstlich durch Baggerung für den Schiffsverkehr offen gehalten. Am letzten Donauknie hat sich deshalb Galatz (gal) zu einem bedeutenden Umschlagsplatze für Salz, Mastvieh und Getreide entwickelt. Rumänien kann sich ebenso wie die Balkanhalbinsel zu größerer Bedeutung emporschwingen, da es durch fruchtbaren Boden ausgezeichnet und jetzt schon ein wichtiges Getreideland ist.
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